Šárka Bartko (*1979 Počátky)
Die Glasgestalterin Šárka Bartko (geb. Zikmundová), aus der Region Vysočina gebürtig, begann sich an der Glasfachlehranstalt in Chlum u Třeboně (Chlumetz bei Wittingau) für das Material Glas berufsmäßig zu interessieren, die sie im Jahr 1996 erfolgreich abschloss. Ihr Studium setzte sie in Nový Bor fort, wo sie zwischen 1996–1999 Glasmalerei an der gewerblichen Glasfachschule unter der Leitung der akademischen Malerin Z. Štipánková studierte. In Nový Bor studierte sie dann an der Höheren Glasfachschule weiter, wo sie 2001 die Fachrichtung künstlerische Glasbearbeitung unter der Leitung von Mgr. A. K. Kopřivová erfolgreich abschloss. Nach ihrem Studium unterrichtete die Künstlerin bis 2010 auch Glasmalerei an beiden Schulen in Nový Bor und leitete die Galerie. Im Jahr 2009 verbrachte sie einen Arbeitsaufenthalt im Glasstudio Kitengela in Kenia. Sie pflegt Berufskontakte mit der Glasgalerie Broft im niederländischen Leerdam, wo sie auch (2003, 2004, 2006) ausstellte.
Šárka Bartko widmete sich vor allem in ihrer Anfangszeit der Glasmalerei und nahm diese Veredelungstechnik in sehr spezifischer Weise in Angriff. Sie überträgt Fragmente von Karten, Sportarealen, Wanderwegen, geodätischen Zeichen oder numerischen Quoten durch Bemalung auf Vasen, Teller oder Objekte. Sie lässt sich überall dort inspirieren, wo eine Ordnung im Raum und auf der Fläche herrscht. Charakteristische Farben dieser Schaffensperiode sind grün und orange, denn sie bilden einen natürlichen Kontrast, der jedoch ungewöhnlich ist. Die Künstlerin experimentiert neben der Malerei ebenfalls mit weiteren Techniken wie das Bohren, Schleifen, Kleben, Schneiden oder Sintern.
Seit mehreren Jahren widmet sie sich nunmehr der Gestaltung ihres eigenen Glasschmucks. Sie schleift Glasstücke und Glasbruchteile, schneidet sie in verschiedene Formen, behandelt siemit Glanz- oder Mattoptik, um die ästhetischen Möglichkeiten von Glas zu unterstreichen. Ebenso wendet sie für ihren Schmuck eine spezielle Drucktechnik an und kehrt in ihren Motiven auch wieder zu geografischen Karten zurück. Sie ist Mitglied der Gruppe NATĚLO (tschechisch: Auf den Leib), die im Jahr 2012 in Nový Bor entstanden ist. Vier Künstlerinnen, Mitglieder dieser Gruppe, stellen gemeinsam eigene mannigfaltige Glasschmuckstücke vor und betreiben eine Mini-Galerie in Nový Bor.
Šárka Bartko präsentierte ihre Werke auf vielen Ausstellungen und Symposien. Zu nennen ist zum Beispiel im Jahr 2002 die Ausstellung „Böhmisches Glas“ im niederländischen Rotterdam. In den Jahren 2007 und 2012 stellte sie ebendort auch im Kunstzentrum Heelal aus. Ihre Werke wurden 2006 in der Einzelausstellung „Kontraste“ im Schloss Kamenice nad Lipou (Kamnitz an der Linde) sowie im Stadttheater in Nový Bor und im Jahr 2009 im Glasmuseum in Nový Bor gezeigt. Sie nimmt am International Glass Symposium in Nový Bor, an der Internationalen Triennale für Glas und Bijouterie in Jablonec nad Nisou (Gablonz an der Neiße) oder am Designblock (www.designblock.cz) teil. Für ihr Schaffen gewann sie nicht nur in Tschechien, sondern auch international eine Reihe von Preisen und Ehrungen.
Ihr Verhältnis zu Vysočina ist eigenständig, wie man einem Interview-Ausschnitt für das tschechische Tageblatt Mladá fronta aus dem Jahr 2009 entnehmen kann.
Schöpfst Du auch Inspiration aus der Schönheit der hiesigen Landschaft?
„Ich stamme aus einer Gemeinde nicht weit entfernt von Pelhřimov. Es geht um eine ganz andere Landschaft. Es gefällt mir hier, aber ich habe in gewisser Weise Sehnsucht nach der Region Vysočina, wo es Felder und Teiche gibt und man kann von einem Berg aus eine weite Landschaft überblicken. Für mich stellt die Natur eine Gefühlsangelegenheit dar. Deshalb versuche ich die Landschaft meiner Kindheit auch dem Glas einzuverleiben. Man kann sie auf den Zylindern oder Tellern oder den aus mehreren hintereinander geschnittenen und unterschiedlich gemalten Tafeln zusammengesetzten Kompositionen finden. In dieser Richtung wurde ich vom Schaffen der Malerin Dana Zámečníková beeinflusst. Was die Farbauswahl und Farbkomposition betrifft, ließ ich mich vom Maler Miroslav Čermák, einem ehemaligen Pädagogen unserer Schule inspirieren. Er unterrichtete mich zwar nicht persönlich, trotzdem beobachtete ich ihn zumindest von fern.“
www.sarkabartko.com,
www.sarkazikmundova.com