Die kunstgewerbliche Fachschule (SUPŠ) Jihlava-Helenín bietet den Schülerinnen und Schüler sechs Studienfächer an, die mit Matura abgeschlossen werden. Vor allem das Studium für Design und visuelle Kommunikation widmet sich dem Glasdesign. In dieser Fachrichtung legt man vor allem durch die Fülle an Fächern einen Nachdruck auf die Vertiefung von handwerklichem und technischem Geschick bei der Arbeit mit verschiedenen Werkstoffen (Papier, Textilien, Glas, Kunststoff, Holz, Metall, Keramik) und weiter auf die Entwicklung des kreativen Denkens bei der Herstellung eigener Designprodukte. Die Schülerinnen und Schüler setzen im Atelier verschiedenartige Projekte von der Verarbeitung visueller Präsentationen von Firmen oder Werbeartikeln bis hin zu Raumobjekten aus verschiedenen Werkstoffsorten um. Sie arbeiten auch mit Glas und entwerfen Designs für Glasobjekte. In der Endphase der Ausbildung wählt ein Fünftel der Schülerinnen und Schüler Glas als ihren Werkstoff aus. Nach den Worten des Atelierleiters Martin Šmíd „gehört die Glasproduktion auch trotz ihrer niedrigen Werkzahl immer zu den erfolgreichsten und den interessantesten Arbeiten.“
Seit 2012 arbeitet die Firma Brokis GmbH, die ihren Sitz in Janštejn in der Region Vysočina hat, mit diesem Atelier zusammen. Einige Schülerinnen und Schüler haben somit die Möglichkeit, ihre Entwürfe in Zusammenarbeit mit dieser progressiven und professionellen Firma umzusetzen, die Fokus auf Designbeleuchtungen legt. Diese Tatsache stellt eine Motivation für viele Auszubildende dar, was auch durch einige Äußerungen von Absolventinnen und Absolventen bestätiget werden kann: „Jenes Angebot [zur Zusammenarbeit] war im Grunde ein Geschenk des Himmels für Designstudenten und zukünftige Maturanten. Dank dieser Zusammenarbeit konnten wir uns mit der Arbeitsweise und den Prozessen in der Praxis persönlich vertraut machen, was selbstverständlich erfahrungsmäßig erheblich wertvoller als graue Theorie ist. Kurz gesagt – es handelte sich um ein Angebot und eine wertvolle Erfahrung, die man nicht ablehnt.“ Auch die Praxis in der Glashütte selbst übt einen direkten Einfluss auf die Schülerinnen und Schüler aus: „Für mich stellten die Forschungsmöglichkeit eines Arbeitsvorgangs und dann auch ein unmittelbarer Besuch in der Glashütte [Brokis] einen großen Beitrag dar. Ich bin vom Arbeitssystem des Personals, ihrer Vollkommenheit in der Zusammenarbeit, jedoch auch von ihren umfangreichen Kenntnissen der Herausforderungen fasziniert.“ Die Schülerinnen und Schüler beginnen mit einer Idee, kommen über Entwürfe zur eventuellen Durchführungen und allmählich zu einem endgültigen Designentwurf, der an professionelle Glasmacher vergeben wird und die das Objekt physisch umsetzen. Da die Studierenden keine Praxis in der Glasherstellung haben, fertigen sie die Produkte nicht selbst an.
Die Zusammenarbeit mit Profis hatte auch einen Einfluss auf den Lehrprozess selbst, denn erst unmittelbar beim Prozess werden Fakten aus der Praxis entdeckt und die Begrenztheit sowie gleichzeitig die Exklusivität dieses Werkstoffs wahrgenommen. Eine der Absolventinnen fasste das Verhältnis zwischen dem Designer und dem Glasmacher folgendermaßen zusammen: „Meiner Meinung nach muss ein Designer selbst die Technologie kennen, die Glashütten besuchen, um Rücksprache zu halten, und sich an der Arbeit beteiligen, um überprüfen oder begreifen zu können, warum etwas in der Praxis gerade auf diese Weise nicht funktioniert. Er sollte mindestens so ein Glasmacher-Theoretiker sein.“ Der Zusammenhang zwischen dem Design und seiner technologischen Umsetzung bei der Arbeit mit Glas ist notwendig, wobei die Designerin oder der Designer einen Bestandteil des Gesamtprozesses sein sollte. Das Entwerfen von Designs für Glasprodukte stellt eine Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler dar. Sie halten diesen Werkstoff für wenig verfügbar und ziemlich teurer, weshalb Genauigkeit und Erfahrungen in der Verarbeitung erforderlich ist. Dies ist häufig ein Paradox, das beginnende Gestalterinnen und Gestaltern manchmal davon abhält, eine Arbeit im Bereich des Glasdesigns weiter fortzusetzen. Diese Tatsache wird auch dadurch bestätigt, Absolventinnen und Absolventen, die in ihrer Maturaarbeit den Fokus auf Glas richtete, nur dass äußerst selten mit in diesem Bereich arbeitet.
Design und visuelle Kommunikation
MgA. Martin Šmíd – Atelierleiter
Tel.: 00420 567 584 144
E-Mail: smid@helenin.cz
Kunstgewerbliche Fachschule Jihlava – Helenín
Hálkova 42
Jihlava – Helenín
586 03
Web: www.helenin.cz
Tel.: 00420 567 584 121
E-Mail: skola@helenin.cz