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Sabine Müller-Funk

1958 in München

1981-88 Akademie der Bildenden Künste in München, Diplom in Malerei

1991       Internationaler Jutta-Cuny-Franz-Preis

Lebt in Drosendorf (NÖ) und Wien

 

„Mein Handeln als Künstlerin begreife ich als eine Art die Welt anzuschauen und zu erforschen, wie ich mit ihr verbunden bin. Ich erfahre das Schauen, den Blick in die Welt hinein, und das Sprechen, die Worte, die Sprache, als ein Dazwischen – als halbdurchlässige Membranen, die es erlauben, mit dem ,Anderen’Sabine Müller-Funk: einerseits in Kontakt zu treten, andererseits die Differenz zum ,Anderen’ ins Bewußtsein zu bringen. Dieser durch die Membranen gebildete Raum wird für mich zugleich zum ,Schau-Platz’ der Verdichtung.” (Sabine Müller-Funk, 2012)

 

Sabine Müller-Funk:

Psalm – 151 attempts to get connected

Raum-Video-Installation                                              

 

Die Sammlung der  Psalmen stellt einen Katalog von verschiedenen Dialogansätzen  mit dem unerreichbar Anderen dar: Verzweiflung, Trauer, Unterwerfung unter das Unabänderbare, aber auch Hingabe,  Lebensfreude und Dankbarkeit werden ausgedrückt. Drohende brutale  Vernichtung durch Feinde, Neider und Andersglaubende, Gefühle der Schwachheit und Depression  werden genauso detailliert geschildert und thematisiert, wie überschäumende oder zarte Gefühle der Liebe, der Stärke, der Sicherheit im Ganzen, der Ruhe und Stille.

Mit einer subjektiven  Auswahl der  einzelnen 151 Psalm-Texte wird jeweils Glas „informiert“, d. h die Information, der Text, wird dauerhaft in die Transparenz des Glases eingraviert und dieser Text dann in verdichteter Form, blockhaft, unlesbar aber „strahlend“(durch die Bruchkanten des Glases) archiviert. Jeweils ein Psalmblock ist in die Mitte eines verkohlten Holzstabes eingelassen und zeigt gleichzeitig die Transformation des Materiellen, wie die Überdauerung der Ideen, des Geistigen sowie die Skepsis über die Lesbarkeit und Vermittelbarkeit von Ihnen –bzw. die Ambivalenz ihnen gegenüber.
zwei Aspekte seien dazu angemerkt:

Die Psalmen werden in der religiösen Tradition etwa des Judentums als
Ersatz für das klassische “Brandopfer” angesehen. Man “opfert” Gott sozusagen
das Lied und die Musik, den Vers und die Sprache.
Die verkohlten Holzstäbe stellen somit eine Verbindung zum Holocaust (von griech: holokautama für vollständig Verbranntes, Brandopfer  und damit zur Shoah- her.

 

Aus jedem der Textblöcke ist jeweils ein Textfragment herausgenommen.

Diese Bruchstücke treten dann stellvertretend jeweils in Kommunikation zueinander –einmal innerhalb des Filmes  und dann  in Kommunikation zum Raum – der Installation der Holzstäbe, der Klangkomposition Lauermanns und dem Rezipienten.

 

Installation

Die gesamte Sammlung der 151 Psalmen wird durch  151 verkohlte Holzstäbe repräsentiert,

deren Mitte jeweils von einem Wortspeicher gebildet wird, der je einen Psalm in verschlüsselter Form enthält.

Diese Wortverdichtungen, -Wortspeichergläser- bilden gleichzeitig eine Verbindung  im Holz.

Die Holzstäbe haben ca. eine Dimension von 5 x 8 x 100 cm und bilden ein mobiles, veränderbar zusammensetzbares System .

Es kann z.B. als 5-eckiger(durch das versetzte Übereinanderlegen eigentlich ein 10-eckiger ) Turm aufgestellt werden, der dann einen Durchmesser von ca. 2 m und eine Höhe von 2,4 m hat und in seiner luftigen Transparenz mit den verdichteten Glaswortspeichern kontrastiert, andererseits mit der Klang-Geräuschkomposition korrespondiert.
(aber auch als reine Bodeninstallation, die dann eine Art Holzbohlenpfad  ergibt- genauso können die Stäbe aber auch an den Wänden angelehnt, abgestellt oder zur Seite gelegt werden –als wirrer Haufen…)

 

Film/Animation/Projektion

Von den Psalmtexten die in Glas graviert sind, werden stellvertretend Text-Fragmente für eine Filmanimation verwendet. Der ganze Text ist auf Glas graviert und dann zerschnitten und in die Holzstäbe gestapelt.

Die Textfragmente treten in diesem Film in Kontakt zueinander- „kommunizieren“    oder gehen auseinander, verweigern sich der Auseinandersetzung , gewinnen ein Eigenleben: dieser entstehende Film vom  Zentrum der Psalmensammlung aus  nach außen hin projeziert (auf die Wände, die Menschen, die sich im Raum bewegen ), stellt die Verbindung zum ungebenden Raum, den Rezipienten und der Klangkomposition PSALM Herbert Lauermanns her.

Der Ablauf der Animation  korrespondiert nicht absichtlicht  mit der Klangkomposition.

Die mobile Skulptur und die Animation PSALM151 sind Teil des Gesamtkunstwerkes PSALM  mit dem Komponisten Herbert Lauermann

 

 

Leicht und Davon (2006), Glas, gravierter und geschwärzter Text, 22 x 25x 5cm
Alles – Nichts (2020), Glas gravierter und geschwärzter Text in Sockel, ca 50 x 25 x 25 cm

 

 

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